"Wichtiger Schub für europäischen Bahnverkehr"

01. Juni 2016

SPD-Europaabgeordnete begrüßen Eröffnung des Gotthard-Basistunnels

"Die Eröffnung des Gotthard Tunnels ist nicht nur eine gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch ein richtiger Schub für den nachhaltigen Verkehr in Europa", erklärt Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament.

1999 begannen die ersten Arbeiten, am Mittwoch, 1. Juni ist es soweit: Um 12 Uhr wird der mit 57 km längste und 2.300 m tiefste Eisenbahntunnel der Welt eingeweiht. In 2 Stunden 40 Minuten kann man ab Dezember von Mailand nach Zürich reisen.

Der Gotthard Tunnel ist ein wichtiger Faktor innerhalb des Rhein-Alpen-Korridors der Transeuropäischen Verkehrsnetze. Er verbindet Erstfeld im schweizerischen Kanton Uri mit Bodio im italienischen Tessin und wird besonders den Gütertransport erleichtern. Bis jetzt mussten Waren entweder über die Straße oder durch den veralteten Gotthard-Scheiteltunnel transportiert werden. Im Vergleich zum älteren Tunnel können im neuen Gotthard Tunnel deutlich mehr Güterzüge - 260 statt 180 - mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h eingesetzt werden und die Waren schneller an den Zielort transportieren. Auch bis zu 65 Personenzüge mit Höchstgeschwindigkeit um die 250 km/h sollen täglich verkehren.

„Die Europäische Union fördert seit vielen Jahren die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf nachhaltigere Verkehrsträger wie die Schiene. Diese Verlagerung kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn die Schiene effizient und zuverlässig ist. Mit dem neuen Tunnel, durch den zukünftig mehr Güter umweltfreundlicher und effizienter transportiert werden können, wird der Logistikbranche eine attraktive Alternative zur Straße geboten.“ so Ismail Ertug.

Allerdings kann das große Potenzial des Tunnels die nächsten Jahren noch nicht voll ausgeschöpft werden, da Italien und Deutschland ihre Tunnelzuläufe trotz einer im Jahre 1996 getroffenen Absprache immer noch nicht fertiggestellt haben.

„Sowohl Italien als auch Deutschland müssen ihren Verpflichtungen schnellstens nachkommen, um dieses wichtige und zukunftsweisende Projekt vollständig umzusetzen“ so Ismail Ertug abschließend.

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