"Straßenverkehrssicherheit bleibt Dauerauftrag für EU!"

25. März 2015

Zahl der Verkehrstoten in Europa sinkt nur gering / Sozialdemokraten fordern mehr Anstrengungen bei Verkehrssicherheit

Die Gesamtzahl der Verkehrstoten in der EU ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig gesunken. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Kommission hervor, den Verkehrskommissarin Violeta Bulc am Dienstag in Brüssel vorgestellt hat. So kamen im Jahr 2014 25.700 Menschen und damit gerade mal ein Prozent weniger als noch 2013 ums Leben. Damit setzt sich zwar der Trend einer insgesamt sinkenden Zahl Verkehrstoter fort, allerdings geben die erheblich unterschiedlichen Zahlen in den einzelnen Mitgliedstaaten Anlass zur Sorge. So starben in Deutschland etwa ein Prozent und in Litauen ganze 18 Prozent mehr Verkehrsteilnehmer als in 2013.

Ismail Ertug, SPD-Europaabgeordneter und verkehrspolitischer Sprecher der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament: „Auch wenn die EU-weite Gesamtzahl der Verkehrstoten seit Jahren zurückgeht, kann sich die EU angesichts der Situation in manchen Mitgliedsländern alles andere als zurücklehnen. Die Europäische Union hat sich in ihrem im Weißbuch Verkehr schließlich bis 2020 eine Halbierung der Verkehrstotenzahlen und bis 2050 die 'Vision Null' Verkehrstoter zum Ziel gesetzt. Wenn das aber in diesem Schneckentempo weitergeht, kriegen wir das niemals hin!“ und ergänzt „Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Verkehrssicherheit auf unseren Straßen kein Selbstläufer ist, sondern ein Dauerauftrag für die EU bleibt."

Zwar habe die EU in der Vergangenheit wichtige Gesetzgebung beschlossen oder auf den Weg gebracht, wie etwa die Einführung von Fahrassistenzsystemen für Lkw oder kürzlich erst die Zulassung sichererer Lkw-Fahrerkabinen. Auch die Mitte Februar verabschiedete Richtlinie zum grenzüberschreitenden Austausch von Informationen über Verkehrsdelikte gehe nach Ansicht des SPD-Verkehrsexperten in die richtige Richtung, allerdings fordert Ismail Ertug gleichzeitig: "Was wir nun endlich von der EU-Kommission brauchen, ist eine echte, grenzüberscheitende Durchsetzung der Verkehrsegeln."

Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sind die städtischen Räume. Denn gerade die hohe Verkehrsdichte und das Aufeinandertreffen unterschiedlichster Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Fahrradfahrer, Autos und Schwerfahrzeuge können die Entstehung von Unfällen maßgeblich beeinflussen. Der Einsatz von intelligenten Verkehrssystemen wie beispielsweise vorausschauender Frontschutzsysteme in Pkw zum Schutz von Fußgängern oder intelligenter Ampelsysteme zur Entzerrung des Verkehrsaufkommens kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten.

"Gerade in Städten gibt es erhebliches Verbesserungspotenzial für die Verkehrssicherheit. Mit dem Einsatz technischer Hilfsmittel können gefährliche Situation in vielen Fällen im Voraus verhindert werden. Die EU-Kommission sollte neben der Durchsetzung von Verkehrsregeln auch vermehrt auf intelligente Verkehrssysteme in Fahrzeugen und im Bereich der Verkehrsinfrastruktur setzen", so Ismail Ertug.

Teilen