Nahrung für's Gehirn

08. Januar 2016

Am kommenden Montag wird der Agrarausschuss das reformierte Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milcherzeugnisse verabschieden.

„In jede Kinderhand gehören gesunde Lebensmittel“, stellt die SPD-Europaabgeordnete Maria NOICHL fest. „Der jetzt ausgehandelte Vorschlag wird die zwei getrennten Schulprogramme, Milch – Obst und Gemüse, in Zukunft zu einem Programm zusammen führen. Ziel ist es: einfacher und praxisnäher zu werden!“

Zufrieden zeigte sich die Agrarexpertin Maria NOICHL auch angesichts des künftigen Geltungsbereichs: "Wir SozialdemokratInnen konnten in den Verhandlungen gegen den Druck der Konservativen sicherstellen, dass gezuckerte Milch oder Kakao nicht öffentlich bezuschusst werden. Zudem konnte das EU-Parlament durchsetzen, dass in erster Linie frische Produkte zur Produktpalette gehören werden. Produkte mit Süßungsmitteln oder künstlichen Aromen sind zukünftig verboten."

Erklärtes Ziel der Programme sei es, gegen die wachsende Zahl von fettleibigen Kindern und gegen den rückläufigen Verzehr von Obst, Gemüse und Milcherzeugnissen anzukämpfen. Insbesondere in Bayern haben in der Vergangenheit viele Schulen von den EU-geförderten Programmen profitiert.

"In Teilen Bayerns sind bis zu 10 Prozent der ErstklässlerInnen übergewichtig. Jedes Programm, das die Kinder für eine gesunde Ernährungsweise sensibilisiert, ist daher willkommen. Zudem kommen so die Schülerinnen und Schüler in den Kontakt mit lokalen und regionalen Produkten, die primär gefördert werden sollen", unterstreicht die SPD-Europaabgeordnete für Oberbayern und Schwaben, Maria NOICHL.

Die Verantwortung, das Programm mit den bayerischen Schulen und den regionalen Lieferanten abzuwickeln, liegt beim Land Bayern. Beim Schulfruchtprogramm gab es in der Vergangenheit massive Zahlungsverzögerungen, die Lieferanten in wirtschaftliche Schwierigkeiten brachten. Mancherorts musste daher das Programm eingestellt werden. Man kann im Sinne der Schulkinder und Lieferanten nur hoffen, dass die Zusammenführung der beiden Programme, das Bayerische Landwirtschaftsministerium nicht vor noch größere Schwierigkeiten stellt.

Hintergrund

Jedes Jahr profitieren 30 Millionen Schülerinnen und Schüler, auch in Bayern, von den zwei EU-finanzierten Programmen zu Schulmilch einerseits, und zu Schulfrucht andererseits. Ziel ist es, vor dem Hintergrund einer zunehmenden Zahl von übergewichtigen Kindern, diese zu ermuntern, sich gesund zu ernähren und sich gesunde Essgewohnheiten anzueignen. Das Europäische Parlament und der Europäische Rat haben sich in sogenannten Triloggesprächen mit der EU-Kommission auf eine Mittelausstattung von 250 Millionen Euro (150 Millionen Euro Schulfrucht/100 Millionen Euro Schulmilch) geeinigt. Durch die Zusammenfassung beider Programme soll deren Effizienz in Zukunft erhöht werden.

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