Ismail Ertug:„ Krieg ist nie eine Lösung!“

08. Oktober 2012

Fehlende Solidarität mit der Türkei
Nach den jüngsten Ereignissen in der türkisch-syrischen Grenzregion sieht der SPD-Europaabgeordnete für die Oberpfalz und Niederbayern, Ismail Ertug, schwierige Zeiten aufkommen. "Die Gefahr eines Flächenbrandes nimmt zu", so Ertug.

Gleichzeitig drückt Ertug sein Bedauern über die unschuldigen Opfer aus. Trotzdem appelliert Ismail Ertug an die Türkei keine voreiligen Entscheidungen zu treffen und den syrischen Bürgerkrieg zu einem türkisch-syrischen Konflikt zu machen. "Krieg ist nie eine Lösung! Natürlich ist der jüngste Angriff nicht einfach hinnehmbar, aber zuvor müssen alle diplomatischen Wege ausgeschöpft werden", sagte Ertug.
Der Europaabgeordnete ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, Russland und China von der Notwendigkeit einer UN-Resolution zu überzeugen. "Die Zeit des Taktierens für China und Russland ist vorbei. Es ist "todernst" und der gesamte Frieden im Nahen Osten steht auf dem Spiel. Die UN muss als erstes eine Pufferzone auf syrischer Seite einrichten, um die zivile Bevölkerung zu schützen, sonst droht eine humanitäre Katastrophe", so Ertug.
Zudem ruft Ertug die EU dazu auf, die Türkei nicht alleine im Regen stehen zu lassen und sie zu unterstützen."Es ist leicht von Frieden zu reden, wenn man mitten in Europa von Demokratien umgeben ist", kritisiert er die fehlende Solidarität mit der Türkei. "Die Türkei versorgt seit Beginn des Konflikts in Syrien an die 100 000 syrische Flüchtlinge auf ihrem Staatsgebiet und bewahrt Europa vor einer neuerlichen Flüchtlingswelle", so Ertug abschließend.

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