Ismail Ertug: Europäisches Parlament bekämpft Tachomanipulation

11. Mai 2017

Ismail Ertug ist Berichterstatter für Gesetzentwurf I Manipulationen am Kilometerstand von Fahrzeugen sind ein grassierendes Problem in Europa. Laut Schätzungen sind zwischen 10% und 30% aller Gebrauchtwagen betroffen, was einem Schaden von mehreren Milliarden Euro entspricht. Da die Europäische Kommission das Problem bislang nicht angeht, wird nun der Verkehrsausschuss im Europäischen Parlament aktiv und hat Ismail Ertug mit der Ausarbeitung eines Entwurfs beauftragt.

"Tachobetrug ist ein ernsthaftes Problem, das die meisten von uns treffen kann. Käufer von Gebrauchtwagen werden über den wahren Wert des Autos getäuscht und somit betrogen. Aber auch Händler und Versicherer erleiden massive Schäden. Nicht zuletzt kann die Verkehrssicherheit darunter leiden. Besonders seit der Kilometerstand nur noch elektronisch im Bordcomputer gespeichert wird, sind Betrügereien einfach und billig geworden", erläutert Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. "Es wundert mich sehr, dass die Europäische Kommission hier nicht tätig wird, um ein Alltagsproblem für Millionen Menschen zu lösen. Daher nehmen wir als Parlament nun das Heft in die Hand und machen einen Vorschlag, um diesen Missstand zu beheben. Manche Staaten haben bereits zu eigenen Lösungen gegriffen und Datenbanken eingeführt. Andererseits gibt es auch technische Möglichkeiten, den wahren Kilometerstand manipulationssicher im Auto zu speichern. Zudem sollten wir auch die Möglichkeiten im Auge behalten, die uns die zunehmende Vernetzung von Autos bietet. Wir werden jetzt die Möglichkeiten sorgfältig prüfen und diskutieren, damit wir noch vor dem Sommer einen ersten Entwurf vorlegen können", zeigt sich Ismail Ertug zuversichtlich.

Kontakt: Büro Brüssel: +32 (2) 28 47547

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