Ismail Ertug: "Europäische Strategie nötig"

04. November 2019

Europaweiter Ausbau der Ladeinfrastruktur unerlässlich

Das Spitzentreffen von Bundesregierung und Autobranche zur Elektromobilität heute Abend kommentiert Ismail Ertug, Vizefraktionschef der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten sowie Mitglied im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlament. Unter anderem soll es um den Ausbau der Lade-Infrastruktur gehen:

„Der sogenannte Masterplan der Kanzlerin für den schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur ist alter Wein in neuen Schläuchen. Eine Million Elektroladestationen waren bereits für das Jahr 2020 geplant. Das Ziel wird deutlich verfehlt. Das ist bitter. Aber jetzt müssen wir aufs Tempo drücken. Nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Europäischen Union."

„Allerdings bedarf es einer europäischen Strategie. Niemand möchte bis zur Landesgrenze fahren in der Ungewissheit, ob man im Urlaub sein Auto aufladen kann. Deshalb habe ich zusammen mit der EU-Kommission 2013 eine Richtlinie erarbeitet, die verbindliche Ziele für den Ausbau von Ladestationen für alternative Kraftstoffe festgelegt hatte. Allerdings haben sich die Nationalstaaten, vor allem auch Deutschland, gegen verbindliche Ziele gesperrt. Der Europäische Fonds für saubere Mobilität hätte ein koordiniertes Programm für den europäischen Ausbau sein können."

"Ende 2020 wird die EU-Kommission eine neue Richtlinie vorstellen. Ich hoffe, dass wir dann endlich mit dem europaweiten Ausbau der Ladeinfrastruktur beginnen können. Das Ziel der CO2-neutralen EU bis 2050 darf auf keinen Fall verfehlt werden.“

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