Infrastruktur für alternative Kraftstoffe muss europaweit gefördert werden

17. September 2013

Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments diskutiert Richtlinienentwurf zum Ausbau alternativer Kraftstoffe

Der Verkehrsausschuss des Parlaments debattierte in seiner gestrigen Sitzung den Berichtsentwurf zur Richtlinie zum Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Die Kommission hatte Anfang des Jahres den Entwurf für diese Richtlinie vorgelegt. Ismail Ertug, SPD-Europaabgeordneter und Schattenberichterstatter begrüßt im Verkehrsausschuss die Initiative der Kommission grundsätzlich: „Insgesamt gibt es für den Vorschlag der Kommission viel Zuspruch und der Berichtsentwurf ist durchaus begrüßenswert. Dennoch müssen beim Feintuning noch einige Punkte beachtet werden.“

Der Kommissionsvorschlag sieht vor, europaweit eine gemeinsame Infrastruktur für alternative Kraftstoffe wie z.B. Elektrizität, Erdgas (LNG, CNG) oder Wasserstoff aufzubauen. Dazu sollen vor allem gemeinsame technische Standards eingeführt, nationale Strategierahmen implementiert und bestimmte Kraftstoffe gefördert werden.

„Auch wenn der vorliegende Berichtsentwurf sehr ausgewogen ist, sind vor allem fünf Punkte noch näher zu diskutieren“, merkt Ismail Ertug an. „Die Stärkung der nationalen Strategierahmen ist ein wichtiges Element, allerdings darf Europa nur einen groben Rahmen vorgeben, damit die einzelnen Staaten gezielt ihre eigenen Ansätze weiterverfolgen können“ erläutert Ertug. Zudem müsse man sich laut Ertug bei der Förderung bestimmter Kraftstoffe auf diejenigen konzentrieren, deren Infrastrukturaufbau besonderen Hürden unterliegt wie z.B. Wasserstoff und Erdgas.

Ismail Ertug ergänzt: „Die schnelle Entscheidung für gemeinsame technische Standards wie bei den Steckern von Elektroautos unterstütze ich sehr. Allerdings dürfen innovative first-mover hier nicht durch „Standardisierungen“ bestraft werden. Übergangsfristen können hier eine vernünftige Lösung sein.“ Ein wichtiger Teil der Strategie ist für Ertug die Verbraucherfreundlichkeit, denn nur wenn Kunden die alternativen Kraftstoffe auch akzeptieren und verwenden, können die Marktanteile erhöht werden. Als letzten kritischen Punkt sieht Ertug die Finanzierung, da es Begehrlichkeiten gibt, Finanzmittel der Transeuropäischen Verkehrsnetze heranzuziehen. „Diese Gelder sind allerdings für Schiene und Schifffahrt vorgesehen. Hier ist der Spielraum deutlich begrenzt“, so Ertug abschließend.

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