Europaabgeordneter Ertug zu Oettinger: "Im Kern hat er recht"

21. Februar 2013

Der SPD-Europaabgeordnete Ismail Ertug schaltet sich in die Debatte um die angeblichen Aussagen des Energiekommissars Günter Oettinger zum EU-Beitritt der Türkei ein: "Laut seiner Pressesprecherin wurden die Aussagen des Kommissars aus dem Kontext gerissen. Die Aussagen sind vielleicht überspitzt, aber im Kern hat er recht", so das Mitglied der EU-Türkei-Delegation im Europäischen Parlament.

"Oettingers Aussagen sind die eines europäischen Kommissars, der den Tatsachen ins Auge sieht, fern von nationalen, populistischen Floskeln seiner Parteikollegen", ergänzt Ismail Ertug. Er weist darauf hin, dass die EU der weltweit größte Energieimporteur und zweitgrößte Energieverbraucher ist, und damit von Energiequellen außerhalb der EU abhänge. Der Schlüssel zur Ressourcensicherung Europas liege demnach in der Türkei, die eine Energiebrücke zu Quellenländern in Zentralasien, dem kaspischen Raum, dem Nahen Osten und dem Mittelmeerraum sei.

Ertug unterstreicht, dass der Beitritt der Türkei als aufstrebende politische und wirtschaftliche Größe nur Vorteile für die EU mit sich bringe. "Ich wünschte, dass die Mehrheit der europäischen Politiker das auch bald begreifen, damit Herr Oettinger seine Wette nicht gewinnt und kein Kanzler nach Ankara robben muss", so der Europaabgeordnete. "Herrn Oettingers Aussagen wurden vielleicht aus dem Kontext gerissen, aber ich hoffe, dass sie eine fruchtvolle Debatte anstoßen, basierend auf Fakten und frei von Vorurteilen", so Ertug.

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