Ein erster Schritt zum Einreißen der gläsernen Decke

15. November 2012

"Es scheint, dass die Kommission jetzt endlich bereit ist die notwendigen Schritte zu unternehmen, die 'Gläserne Decke' zu durchbrechen. Eine Quote ist wie ein Krückstock: es geht sich leichter ohne, aber manchmal ist er notwendig", so Kerstin Westphal, SPD-Europaabgeordnete zu der Pressekonferenz von EU-Kommissarin Viviane Reding.

Reding unterbreitete einen Richtlinienvorschlag, der zum Ziel hat bis 2018 in allen Aufsichtsräten von öffentlichen und bis 2020 in allen privaten Unternehmen eine 40 Prozent Quote des im Unternehmen 'unterrepräsentierten Geschlechts' zu garantieren. "Ich bin überzeugt, dass wir im Parlament diesen Vorschlag verbessern können – wir wollen 40 Prozent Frauen auch in Vorständen", sagte Kerstin Westphal, dazu und stellte fest, dass dies nur ein erster Schritt sein kann.
"Nach dem 'mutigen' Schritt der Kommission erwarte ich nun harte und kontroverse Verhandlungen mit dem Rat. Die Kommission schlägt zu wenige Sanktionsmöglichkeiten vor, wenn die Quote in einem Unternehmen nicht erreicht wird", erläuterte Kerstin Westphal. In dem vorgestellten Vorschlag tauchen deutlich weniger Sanktionen auf als erwartet. "Ich will, dass der Katalog von Sanktionen verbessert wird. So sollten auch der Entzug von Fördermitteln und der Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen möglich sein. Sanfte Sanktionen wären gleichbedeutend mit einer nutzlosen 'Frauenquote light'", machte Kerstin Westphal abschließend klar.

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