Die bäuerliche Landwirtschaft muss gestärkt werden

22. Januar 2013

Demonstranten machen sich auf einer Großdemonstration in Berlin für eine sozialere, ökologischere und nachhaltigere Landwirtschaft stark

Ein Bündnis verschiedener Organisationen trat am Samstag vor dem Kanzleramt für eine bäuerliche Landwirtschaft und gegen die Begünstigung der Agrarindustrie ein. Anliegen sind vor allem der Erhalt der Artenvielfalt und die Schaffung einer umweltfreundlichen Landwirtschaft, ohne Einsatz von Genpflanzen, um den ländlichen Raum lebenswerter zu machen.

"Die Organisatoren haben einen sehr guten Zeitpunkt für die Demonstration gewählt: schon diese Woche stimmt der Landwirtschaftsausschuss im Europäischen Parlament über die Reform der Agrarpolitik ab und mit den anstehenden Landtags- und Bundestagswahlen in diesem Jahr wird auch die Agrarpolitik der nächsten Jahre entschieden", lobt Ismail Ertug, SPD-Europaabgeordneter und Landwirtschaftsexperte die Initiative. "Allerdings ist die Demonstration auch aus einem anderen Grund wichtig: der gerade veröffentlichte Fleischatlas hat uns deutlich gezeigt, dass wir weit über die langfristigen Kapazitäten unseres Planeten konsumieren - neben der Politik muss also auch jeder einzelne von uns sein Konsumverhalten ändern und stärker auf die Qualität der Produkte achten", gibt Ismail Ertug zu bedenken.

"Wir SPD-Abgeordnete stimmen mit den Zielen der Aktion überein und werden uns auch auf allen Politikebenen für eine ökologischere, nachhaltigere und sozial gerechtere Landwirtschaft einsetzen", erklärt Ertug in Hinblick auf die anstehenden Abstimmungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU.

In dem im letzten Jahr veröffentlichten Vorschlag der Kommission zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik wurden von den Landwirten auch konkrete Ökologisierungsmaßnahmen für den Erhalt der Subventionen gefordert. Sowohl im Europäischen Parlament als auch bei den Mitgliedstaaten im Rat werden diese Pläne sehr unterschiedlich aufgenommen. Die Institutionen müssen sich noch dieses Jahr auf die künftige Ausgestaltung der GAP bis 2020 einigen.

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