"Billiger ist nicht gleich besser!"

28. April 2015

Oberpfälzer Europaabgeordneter begrüßt Entscheidung der Vergabekammer Südbayern

Nachdem die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) den S-Bahn Betrieb in Nürnberg ab 2018 an den britischen Verkehrskonzern National Express (NX) vergeben hatte, hat die Vergabekammer Südbayern diese Entscheidung am heutigen Mittwoch aufgrund der zweifelhaften Leistungsfähigkeit der NX nachträglich gekippt.

"Das Urteil der Vergabekammer ist eine gute Nachricht für Nürnberg, Bayern und ganz Deutschland. Denn es unterstreicht deutlich, dass der Preis allein nicht das ausschlaggebende Vergabekriterium sein kann. Das Urteil ist eine klare Botschaft an all die Unternehmen, die sich aufgrund von Einsparungen bei Sozial- und Sicherheitsstandards einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen." so Ismail Ertug, SPD-Europaabgeordneter und verkehrspolitischer Sprecher der europäischen Sozialdemokraten im EU-Parlament.

Im Rahmen der seit 2013 laufenden Verhandlungen des Vierten Eisenbahnpakets setzen sich die SPD-Europaabgeordneten im Europäischen Parlament vielmehr dafür ein, dass bei der geplanten Ausschreibungspflicht für Schienenverkehrsleistungen der öffentliche Nahverkehr ausgenommen wird und Direktvergaben hier weiterhin möglich sein sollen.

"Gerade im öffentlichen Nahverkehr sind Erfahrung und Kenntnisse beim Betrieb komplexer S-Bahnnetze entscheidend. Außerdem müssen ortsspezifische Voraussetzungen und Besonderheiten berücksichtigt werden. Ein Ausschreibungsverfahren bei dem das billigste Angebot den Zuschlag erhält gefährdet nicht nur die Arbeitnehmer sondern beeinträchtigt auch die Servicequalität, was sich letztendlich auch auf den Fahrgast auswirkt.", so Ismail Ertug abschließend.

Teilen