Maria Noichl: Wir ruhen nicht bis der Equal Pay Day am 1. Januar stattfindet!

16. März 2018

Am jährlichen Equal Pay Day, der sich immer nur minimal verschiebt, wird schmerzlich bewusst, dass Frauen und Männer in der Arbeitswelt immer noch nicht gleich behandelt werden. „Bis zum 18. März haben Frauen in Deutschland im Durchschnitt rechnerisch umsonst gearbeitet. Wir müssen erkennen, dass wir das Hauptziel der europäischen Gleichstellungspolitik, die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu erreichen, absolut verfehlt haben. Nach Jahrzehnten der Gesetze, der guten Worte und der Hoffnung müssen wir in der EU endlich härtere Geschütze auffahren. Nichts wird sich ohne Transparenz und Sanktionen, die die Unternehmen empfindlich treffen, ändern“, so die SPD-Europaabgeordnete Maria NOICHL.

Die ungleiche Bezahlung von Frauen im Vergleich zu Männern sieht sie als ein Symptom für die Geringschätzung von Frauen und ihren Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt. „ Und das ist eine Tatsache, die nicht ohne Folgen bleibt: Denn wer heute wenig verdient, hat im Alter noch weniger. Lebenslange Diskriminierungen und Benachteiligungen schlagen sich nämlich in der Rente der Frauen nieder. Damit Frauen in Würde altern können, müssen wir heute den Grundstein mit einer gerechten Bezahlung legen“, fordert die Frauenrechtsexpertin NOICHL.

Zudem sei der Gender Pay Gap ein Zeichen dafür, dass Frauen in unserer Gesellschaft nach wie vor als Zuverdienerinnen gesehen werden: „Männer werden als die Hauptverdiener gesehen, der Job der Frau soll immer noch nur das Tüpfelchen auf dem i sein, das zusätzlich etwas reinbringt. Diese Ansicht wird den Frauen und ihren Qualifikationen nicht gerecht und steht einer partnerschaftlichen Aufteilung von Lohn- wie Betreuungsarbeit im Weg. Wir brauchen konkrete Maßnahmen, um diesen Missstand zu beenden. Das Ehegattensplitting endlich abzuschaffen, wäre ein erster Schritt dazu.“

Zu der ungleichen Bezahlung in gleichwertigen Beschäftigungen kommt zudem auch die generell schlechtere Bezahlung in Sektoren, in denen hauptsächlich Frauen beschäftigt sind. „Dies zeigt, welche mangelnde Wertschätzung den vorranging sozialen Berufen entgegen gebracht wird und trifft damit hauptsächlich die Frauen. Hier kann es nur eine Lösung geben: Die Gehälter müssen solange angehoben werden, bis sich auch Männer diese Berufe attraktiv finden, um diese Segregation endlich zu beenden“, sagt Maria NOICHL zynisch.

Um auch aktiv ein Zeichen zu setzen, beteiligt sich die SPD-Europaabgeordnete NOICHL am Samstag, 17. März an der Aktion zum Equal Pay Day der Rosenheimer SPD-Frauen. „Es werden Äpfel verteilt – Frauen bekommen einen ganzen Apfel, Männer nur einen mit einem fehlenden Stück. Nur so sieht man, worauf Frauen schon immer verzichten müssen – auf den gerechten, ganzen Lohn“, so NOICHL abschließend.

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