Kerstin Westphal: EU-Förderpolitik wirkt in der Region Franken

Kerstin Westphal, MdEP

16. Juli 2018

Mit einer Delegation des Regionalausschusses im EU-Parlament hat sich Kerstin Westphal verschiedene EU-geförderte Projekt in Nürnberg angesehen. „Die Stadt Nürnberg war schon vor 500 Jahren eine europäische Stadt. Sie hat aber erst in jüngerer Zeit EU-Förderung für zahlreiche kreative Ideen, aber auch städtebauliche Förderung erhalten“, sagte Westphal zum Auftakt der Delegationsreise. Dabei wurde schnell klar, wie tief und weit die EU-Unterstützung wirkt.

Im Nürnberger Z-Bau, einem ehemaligen Kasernengebäude, sind Jobs entstanden, kreative Geister haben Raum bekommen, sich zu entfalten. Soziale Projekte kümmern sich hier um sozial Schwache, sie helfen bei der Integration von Migranten, von Menschen mit Behinderung, und bringen AnwohnerInnen bei vielfältigen Veranstaltungen zusammen. Die Liste der hier entstandenen Projekte umfasst sage und schreibe 742 Events an 256 Tagen des Jahres 2017!

Die Europaabgeordneten Constanze Krehl, Liliana Rodrigues und Derek Vaughan hatten sich mit Westphal auch Nürnbergs schweres Erbe der Nazidiktatur angesehen. Wie man in Nürnberg damit umgeht, erläuterte Dr. Alexander Schmitt vom Dokumentationszentrum bei einem Rundgang über das ehemalige Reichsparteitagsgelände: Es muss ein offener Umgang sein, zugänglich für die Öffentlichkeit und für alle sichtbar, wohin Diktatur, Rassenwahn und Nationalismus führen.

Stadt Nürnberg präsentiert Erfolge der EU-Förderung

Beim anschließenden Gespräch mit Nürnbergs OB Dr. Ulrich Maly gab es Informationen zum Zukunftskonzept des bröselnden Mahnmals auf dem Reichsparteitagsgelände. „Es ist wichtig, die Mechanismen des Nazireiches anhand des Reichsparteitagsgeländes zu erklären und das Gelände so zur politischen Bildung zu nutzen“, findet Westphal. Mitarbeiter der Stadt stellten außerdem Nürnbergs Ideen zur Bewerbung als „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ vor. Das Europe Direct Büro berichtete über seine Arbeit rund um die Förderberatung und Öffentlichkeitsarbeit, um die Vorteile der EU besser zu kommunizieren.

Allein im Jahr 2016 förderte die EU in Nürnberg insgesamt 33 Projekte mit rund 4,8 Mio. Euro, vorwiegend aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Die Delegation hat sich deshalb das Projekt „AufAEG“ und den „südpunkt“ angesehen. Hier sind einmal Wohnraum, Geschäfte, Kultureinrichtungen, Cafés entstanden. Für Kulturschaffende wurden mit EU-Mitteln Räume entwickelt. Eine ehemalige Fertigungshalle wurde so zu einem großen Mehrzweckraum für verschiedene Kulturvereine. Im „südpunkt“ wird täglich lebenslanges Lernen mit beruflicher Weiterbildung und kultureller Begegnung vernetzt. „Der europäische Strukturfonds hat den Bau mit rund sieben Mio. Euro unterstützt, die hier gut investiert sind“, berichtete Westphal.

Delegation im südpunkt Nürnberg
Delegation des Regionalausschusses des EU-Parlaments im "südpunkt" Nürnberg

„Dass die EU auch weiterhin in Franken investieren wird, macht mich stolz und ist Motivation für meine Arbeit in Brüssel. Dass Anträge für EU-Hilfen weniger bürokratisch werden müssen, wurde uns auch in den vergangenen Tagen immer wieder auf den Weg gegeben. Wie wichtig diese Unterstützung, dieser Anschub, für Kommunen und auch große Städte wie Nürnberg und die ganze Metropolregion ist, davon haben wir uns bei den zahlreichen Gesprächen mit vielen motivierten und kreativen Mitarbeitern der geförderten Projekte vor Ort überzeugen können“, fasste Westphal die Delegationsreise zusammen.

Hier geht’s zur Fotostrecke vom Delegationsbesuch in Nürnberg

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