Ismail Ertug: Was tut die EU gegen die Ausbreitung des Coronavirus?

12. März 2020

Die Auswirkungen des Coronavirus haben auch das Europäische Parlament erfasst.

Die Plenarwoche im französischen Straßburg in dieser Woche wurde auf ein Minimum gekürzt und nach Brüssel verlegt. Auch die nächste reguläre Plenarsitzung vom 30. März bis 2. April wird verkürzt in Brüssel stattfinden.

Das EU-Gremium stellt für 10 Tage seine parlamentarischen Arbeit ein. Die Sitzungen der Ausschüsse wurden abgesagt, Kongresse vertagt und Besuchergruppen ausgeladen. Ismail Ertug, Europaabgeordneter der SPD für die Oberpfalz und Niederbayern erklärt: „Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und eine Überlastung der europäischen Gesundheitssysteme zu verhindern. Das Coronavirus verpflichtet uns alle zu Vorsicht und Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, insbesondere den Risikogruppen wie älteren Menschen.“

Die Europäische Union stellt für den weltweiten Kampf gegen das Virus 232 Millionen Euro zur Verfügung. Ertug erklärt: „Die Europäische Union kämpft aktiv gegen die Zunahme der Coronavirus-Fälle. Das Hilfspaket soll mit 114 Millionen Euro die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation unterstützen und damit Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen unter die Arme greifen. 100 Millionen Euro sollen in die Forschung fließen, um wirksame Therapien zu finden und Impfstoffe gegen das Virus zu entwickeln. Wir als europäische Gemeinschaft müssen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus solidarisch zusammenarbeiten.“

Ein Teil des Geldes soll ab sofort zu Verfügung gestellt werden, der Rest in den kommenden Monaten verteilt werden. Auch die EU-eigenen Agenturen wie das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten und die Europäische Arzneimittelagentur helfen dabei, Reisewarnungen herauszugeben und Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.

Mit einem Fonds im Umfang von 25 Milliarden Euro möchte die EU-Kommission das Gesundheitswesen unterstützen und die konjunkturellen Folgen der Epidemie für die europäische Wirtschaft abmildern.

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