Ismail Ertug:„Du bist kein Produkt!“ - Personalisierte Werbung stoppen

23. Februar 2021

Europäische Sozialdemokraten starten paneuropäische Kampagne, um Online-Datenmissbrauch zu stoppen

Jeden Tag nutzen Millionen Menschen Whatsapp, um schnell Nachrichten zu verschicken. Sie teilen und liken Inhalte auf sozialen Netzwerken. Nutzen die Google-Suchmaschine. Oder bestellen, gerade in Zeiten der Pandemie, viele Produkte des täglichen Lebens bei Online-Plattformen wie Amazon. Sie zahlen dafür mit ihren persönlichen Daten.

Die großen Tech-Unternehmen verfolgen und speichern für ihr werbebasiertes Geschäftsmodell das Verhalten ihrer NutzerInnen. Facebook generiert 98,5 % seines Gewinns durch Werbung. Die Fraktion der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament startet deshalb heute AdsZuck, eine paneuropäische Kampagne, die darauf abzielt, den Missbrauch der persönlichen Daten durch Big-Tech-Unternehmen zu beenden.

Ismail Ertug, stellvertretender Vorsitzender der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament erklärt: „Die großen Tech-Unternehmen machen Milliardengewinne mit unseren persönlichen Daten und nutzen dafür personalisierte Werbung. Das Kalkül ist einfach: Je länger jemand beispielsweise auf Facebook bleibt, desto mehr Werbung kann ich ihm zeigen, und desto mehr Geld verdient die Plattform.“

Sein sozialdemokratischer Kollege und Initiator der Kampagne, Paul Tang erläutert: „Wir wollen, dass die großen Tech-Unternehmen verstehen, dass unsere privaten Daten kein Produkt sind! Das Ziel der AdsZuck-Kampagne ist es, das Bewusstsein für das hochprofitable Geschäftsmodell und für die Macht zu schärfen, die Big Tech über unsere privaten Daten im Internet hat. Ein alternatives Werbemodell muss umgesetzt werden. Wir rufen alle InternetnutzerInnen dazu auf, die Petition zu unterzeichnen, um den Einsatz von personalisierter Werbung zu stoppen, die die Online-Privatsphäre der Menschen verletzt. So wie in der Werbung jedes persönliche Detail zählt, zählt in dieser Kampagne jede Stimme.“

Ertug betont weiter, dass der digitale Werbemarkt durch die Pandemie stark wachse. Nicht zuletzt deshalb müsse das Monopol auf das lukrative Geschäft mit unseren Daten beendet werden. Er fordert: „Unterscheiben Sie die Petition und helfen Sie damit, dass wir Druck auf die EU-Kommission und die Tech-Unternehmen ausüben können."

Die Petition der europäischen Sozialdemokraten finden Sie hier.

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