Maria Noichl: Giftspritzen für Mensch und Umwelt verbieten

11. Oktober 2017

SPD-Europaabgeordnete fordert Aus für den Wirkstoff Glyphosat und Aufklärung bei Monsantos Rolle im europäischen Zulassungsprozedere.

„Auch wenn viele eine andere Meinung vertreten: eine Landwirtschaft ohne Glyphosat ist möglich. Und eine Landwirtschaft ohne krebserregende Stoffe sollte selbstverständlich sein“, stellt die SPD-Agrarexpertin Maria NOICHL anlässlich der Anhörung des Umwelt- und des Agrarausschusses im Europäischen Parlament am heutigen 11. Oktober fest. „Wir SozialdemokratInnen wollen untersuchen, ob von Monsanto möglicherweise gefälschte Studien die Bewertungen der europäischen Agenturen entscheidend beeinflusst haben“, unterstreicht die SPD-Europaabgeordnete Maria NOICHL.

„Wenn politische Entscheidungen über die Zulassung von Wirkstoffen von wissenschaftlichen Studien der Produktproduzenten abhängen, wird deutlich, dass wir in Europa in diesen Bereichen keine unabhängige Forschung mehr betreiben“, so NOICHL und führt weiter aus: „Konzernstudien als alleinige Entscheidungsgrundlage sind untauglich!“

„Glyphosat muss so schnell wie möglich von unseren Feldern verschwinden. Mit einer langjährigen Verlängerung würden wir stattdessen den Druck von den produzierenden Unternehmen nehmen, an gesundheitlich unbedenklichen Alternativen zu arbeiten“, ergänzt die SPD-Europaabgeordnete. „Das europäische Vorsorgeprinzip verpflichtet uns einzuschreiten. Denn negative Auswirkungen durch den Einsatz von Glyphosat auf Umwelt und Mensch können nicht ausgeschlossen werden. Daher gilt es, dem Giftspritzen für Mensch und Umwelt ein Ende zu setzen“, unterstreicht die SPD-Agrarexpertin Maria NOICHL.

Im Ständigen Ausschuss der EU-Mitgliedstaaten wird sich die SPD weiterhin für eine Enthaltung Deutschlands einsetzen. „Für mich wäre es eine große Freude, wenn wir uns mit einem Glyphosatverbot aus dem SPD-geführten Umweltministerium verabschieden könnten“, hofft die SPD-Europaabgeordnete Maria NOICHL.

Hintergrund

Bei der vom Europäischen Parlament geplanten Anhörung am 11. Oktober werden VertreterInnen und GegnerInnen des Breitbandherbizids erwartet. Dabei wird erörtert werden, ob Monsanto Studien zur Sicherheit des Breitbandpestizids Glyphosat zu seinen Gunsten beeinflusst hat. Das Mittel ist ein wichtiger Bestandteil in Monsantos marktführendem Unkrautvernichter „Round Up“. Das US-Unternehmen will der Anhörung fern bleiben und hat daher ein Zugangsverbot zum Europäischen Parlament erhalten. Round Up ist weltweit das meist genutzte Pflanzenschutzmittel und toxisch gegenüber fast allen Pflanzen. Das Herbizid ist seit 1974 auf dem Markt und hat einen globalen Marktanteil von 25% bei den Pflanzenschutzmitteln. 2014 wurden weltweit 825 Millionen Tonnen verwendet, 90% davon in der Landwirtschaft.

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